Von Papst Johannes Paul II. stammt der Satz „Glaubenszeugen verweisen auf Gott und führen gleichzeitig Menschen zusammen.“ Dies zeigt sich gerade heute in unserer Gottesdienstgemeinschaft. Viele aus allen Teilen unseres Bistums und darüber hinaus haben sich hier eingefunden. Uns alle verbindet die Freude über einen Priester, dessen Glauben sich in schwerer Zeit bewährt hat und dessen Haltung auch uns Hoffnung vermitteln kann. So heiße ich Sie im Namen unseres Bischofs sowie des Domkapitels ganz herzlich willkommen und grüße jeden Einzelnen hier im Dom und an den anderen Plätzen, an die unsere Feier übertragen wird.
Besonders freuen wir uns, dass Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, aus Rom nach Würzburg gekommen ist und im Auftrag von Papst Benedikt XVI. die Proklamation des neuen Seligen vornehmen wird. Ebenso willkommen heiße ich den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Périsset, als Vertreter des Heiligen Vaters in unserem Land. Die Verbundenheit mit anderen Diözesen wird ausgedrückt durch die Teilnahme von Bischof Dr. Gregor Maria Hanke von Eichstätt, Weihbischof Werner Radspieler aus Bamberg, Weihbischof Wolfgang Bischof aus München sowie durch den emeritierten Bischof von Speyer, unseren früheren Generalvikar Dr. Anton Schlembach. Ebenso freuen wir uns über die Anwesenheit der Generalvikare Prof. Dr. Franz Kaspar aus Limburg, Michael Fuchs aus Regensburg und Michael Bautz aus Dresden, wo in wenigen Wochen mit Kaplan Alojs Andritzki ein Mithäftling von Georg Häfner ebenfalls seliggesprochen wird. Die enge Verbindung mit unserem Nachbarbistum Erfurt bezeugt das Kommen von Domkapitular Wolfgang Ipolt. Dass in der Person von Prälat Hermann Scheipers (neben dem ermländischen Priester Karl Kunkel) der letzte lebende Priester, der im KZ Dachau inhaftiert war, diese Seligsprechung mitfeiert, berührt uns ganz besonders. Ebenso freuen wir uns, dass unser emeritierter Bischof Paul-Werner Scheele als Konzelebrant dabei ist, da er das Verfahren zur Seligsprechung von Georg Häfner in Gang gesetzt hat.
Erfreulich ist die Teilnahme so vieler Ordensangehöriger; stellvertretend für alle begrüße ich Abt Michael Reepen von Münsterschwarzach sowie die Schwestern aus dem Karmel Himmelspforten, zu dem Georg Häfner ja eine ganz besonders enge Beziehung hatte. Pfarrer Stefan Mai aus Gerolzhofen, der heutige Pfarrer von Oberschwarzach, ist mit einer großen Zahl von Gläubigen aus der Pfarrei und ihren Filialen nach Würzburg gekommen; ich heiße ihn zugleich mit allen anwesenden Priestern willkommen, denn die Seligsprechung eines „ganz normalen Pfarrers“ kann nicht zuletzt eine Ermutigung für unseren täglichen Dienst sein.
Dies lässt sich ebenso auf das Engagement der Laien übertragen, für die ich stellvertretend Herrn Diözesanratsvorsitzenden Karl-Peter Büttner mit weiteren Vorstandsmitgliedern dieses Gremiums herzlich begrüße. Ein Tag wie der heutige macht auch deutlich, in welch vielfältigen Beziehungen religiöser, geschichtlicher und gesellschaftlicher Art unsere Diözese steht. Wenn wir in Georg Häfner einen Glaubenszeugen verehren, der in der Nazidiktatur ums Leben kam, dann können wir seiner nur angemessen gedenken, wenn wir seine Gestalt zusammen mit allen Opfern dieses Unrechtssystems sehen und dabei besonders der Millionen jüdischer Menschen gedenken, deren Leben damals brutal und gewaltsam ausgelöscht wurde. So sehe ich es als ein besonders berührendes Zeichen, dass Dr. Josef Schuster als Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg sowie als Präsident des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern an dieser Feier teilnimmt. Für diese beeindruckende Geste der Gemeinsamkeit danke ich Ihnen ganz besonders.
Eine Seligsprechung ist nie die Verherrlichung eines einzelnen Menschen, sondern immer zuerst eine Aussage über das konkrete Wirken der Gnade Gottes. So gesehen, lässt sich dieses Ereignis durchaus in ökumenischer Perspektive angehen. Deshalb begrüße ich als Vertreter des evangelisch-lutherischen Regionalbischofs von Ansbach-Würzburg sehr herzlich Dekan Michael Wehrwein aus Lohr und zusammen mit ihm den stellvertretenden Dekan Gerhard Neumeister aus Würzburg sowie den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Würzburg, Pfarrer Christoph Lezuo.
Beeindruckend ist die Anwesenheit vieler Vertreterinnen und Vertreter aus dem öffentlichen Leben. Gerade die schlimme Zeit, in der Georg Häfner lebte und litt, hat uns deutlich gemacht, wie wichtig demgegenüber das Zusammenwirken kirchlicher und politischer Kräfte zum Wohl der Menschen ist. Diesem Maßstab wissen wir uns alle bleibend verpflichtet. Deshalb begrüße ich sehr herzlich Frau Landtagspräsidentin Barbara Stamm zusammen mit den Abgeordneten Günther Felbinger, Dr. Otto Hünnerkopf, Oliver Jörg, Thomas Mütze und Harald Schneider. Ich begrüße Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer sowie den Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal mit seinen Stellvertretern und weiteren Mitgliedern des Stadtrates. Zusammen mit den Landräten der Kreise Haßberge und Rhön-Grabfeld, Rudolf Handwerker und Thomas Habermann sind zahlreiche Kreisräte und Bürgermeister aus unterfränkischen Gemeinden gekommen, von denen ich den Bürgermeister von Oberschwarzach, Josef Radler, stellvertretend für alle eigens nennen möchte.
Erfreulich ist schließlich die große Präsenz von Persönlichkeiten aus dem Bereich der Justiz: Zusammen mit Generalstaatsanwalt Clemens Lückemann begrüße ich den Präsidenten des Oberlandesgerichts Bamberg Peter Werndl, sowie die Präsidentin des Landgerichts Würzburg, Anna Maria Stadler. Weiterhin heiße ich willkommen die Präsidentin des Sozialgerichts Würzburg, Dr. Irmgard Kellendorfer, Polizeipräsidentin Liliane Matthes und Polizeidirektor Werner Freidhof aus Würzburg.
Ausdrücklich willkommen heißen möchte ich schließlich noch die Vertreterinnen und Vertreter der Medien. Ich verbinde damit unseren Dank für das intensive Interesse im Vorfeld der Seligsprechung und für die Berichte über die Feier selbst.
Damit diese Begrüßung nicht zu einer profanierten Allerheiligenlitanei gerät, möchte ich hier abbrechen und mich in die gut katholische Formel retten: „Schließen wir alle mit ein.“ Mit dem Dank für Ihr Kommen verbinde ich den Wunsch, dass uns diese Feier näher zu Gott führt und enger miteinander verbindet. Denn diese Form der Verbundenheit brauchen wir mehr denn je.