Hausgottesdienst am
14. September 2025
Kreuzerhöhung
Lied:Gl 766, 1-8: O du hochheilig Kreuze…
Kreuzzeichen
evtl. Entzünden einer Osterkerze oder einer anderen Kerze
Gedanken zur Hinführung:
Das Kreuz ist ein ganz wichtiges Zeichen unseres Glaubens. Das heutige Fest der Kreuzerhöhung geht zum einen auf die Überlieferung zurück, dass die Kaiserin Helena am 14. September 320 das Kreuz Christi auf Golgotha gefunden habe, zum anderen auf das Weihefest der Grabes - bzw. Auferstehungskirche am 13. September 335. Am Tag nach der Kirchweihe hielt der Bischof von Jerusalem die große Kreuzreliquie hoch und zeigte sie dem Volk zur Verehrung. Auch wir richten unseren Blick heute besonders auf das Kreuz und auf den, der am Kreuz sein irdisches Leben für uns hingegeben und uns in seiner Auferstehung den Weg zum ewigen Leben geöffnet hat.
Stimmen wir ein in das Lob Gottes:
Loblied:Gl 413, 1: Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe...
Gebet:
Allmächtiger und barmherziger Gott,
durch den Kreuzestod Deines Sohnes
ist uns ewiges Leben geschenkt.
Gib, dass wir in der Torheit des Kreuzes
die Macht Deiner Liebe und Weisheit erkennen
und so zur Herrlichkeit
der Auferstehung finden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.(Nach: Peter Köster - Gebete zur Feier der Eucharistie)
Lesung aus dem Buch Numeri (Num 21, 4-9) - Hinweis für Familien mit Kinder: Die Erzählung aus Numeri ist vom Katholischen Bibelwerk in das Evangelium in leichter Sprache eingearbeitet, so dass die Lesung nicht extra gelesen werden muss.
Die Israeliten brachen vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Schilfmeer ein, um Edom zu umgehen. Unterwegs aber verlor das Volk den Mut, es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser. Dieser elenden Nahrung sind wir überdrüssig. Da schickte der Herr Giftschlangen unter das Volk. Sie bissen die Menschen und viele Israeliten starben. Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.
Der Herr antwortete Mose: Mach dir eine Schlange und häng sie an einer Fahnenstange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht. Mose machte
also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Fahnenstange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.
Antwortgesang:Gl 291, 1+3+6: Holz auf Jesu Schulter...
Halleluja: Gl 175, 6 oder 716
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 3, 13-17)
Jesus sagte zu Nikodemus: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
oder: In leichter Sprache:
Jesus hatte viele Freunde. Ein Freund von Jesus hieß Nikodemus. Nikodemus hörte Jesus gerne zu, wenn Jesus von Gott erzählte. Vor allem, wenn Jesus erzählte, wie gut Gott ist.Und dass Gott die Menschen immer lieb hat. Auch, wenn die Menschen Gott nicht sehen können. Jesus erzählte ein Beispiel von ganz früher: Ganz früher gab es in einem Land Mord und Terror. Viele Menschen hielten es zu Hause nicht mehr aus. Die Menschen liefen von zu Hause weg. Die Menschen flüchteten in eine Wüste. Die Menschen waren Flüchtlinge. Die Flüchtlinge wohnten in der Wüste in Zelten. In der Wüste waren viele Schlangen. Die Schlangen krochen überall herum. Auch in den Zelten. Die Schlangen waren giftig. Und bissig. Wenn eine Schlange einen Mensch gebissen hatte, starb der Mensch. Die Flüchtlinge in der Wüste begannen zu schreien. Und zu beten. Dass Gott die Menschen retten soll. Der Anführer von den Flüchtlingen hieß Mose. Gott sagte zu Mose:
Stell eine hohe Fahnenstange auf. Hänge eine Schlange aus Eisen an die Fahnenstange.Sage zu den Menschen: Wenn eine Schlange beißt, sollt ihr zur Eisenschlange hoch sehen.Dann werdet ihr gerettet. Dann macht es nichts, wenn euch die giftige Schlange beißt.
Mose hängte die Schlange aus Eisen auf. Die gebissenen Leute guckten zur Eisenschlange hoch. Die Leute brauchten nicht mehr von den giftigen Schlangen sterben. Die giftigen Schlangen schlichen wieder weg. Die Menschen waren gerettet. Jesus sagte zu Nikodemus:
So sehr hat Gott die Menschen lieb. Gott will die Menschen retten. Nicht nur vor giftigen Schlangen. Sondern vor allen schlimmen Sachen. Dazu hat Gott mich in die Welt geschickt. Dazu bin ich zu den Menschen in die Welt gekommen. Damit die Menschen gerettet werden. Wenn ich am Kreuz hänge, können die Menschen zu mir hoch sehen.So wie die Menschen früher zur Eisenschlange hoch gesehen haben. So werden die Menschen gerettet.© katholisches bibelwerk
Lied:Gl 450: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht...
Predigtgedanken:
„Gerichtet werden“ - Das hat in unseren Ohren einen schalen Beigeschmack. Das löst bei uns negative Gefühle aus. Wer gerichtet wird, der hat etwas verbrochen, der hat Schuld auf sich geladen, der hat sich vor einem Gericht zu verantworten und läuft Gefahr, verurteilt zu werden. Das ist die eine Seite.
Es gibt aber noch ein zweite, eine positivere, aufbauende:
Wo etwas oder jemand darniederliegt, dann kann es bzw. er wieder neu aufgerichtet werden.
Wo etwas aus dem Lot oder aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann es neu ausgerichtet werden.
Wo etwas kaputt gegangen oder verbogen ist, kann es wieder wieder her- oder geradegerichtet werden.
Wo etwas nicht mehr in der ursprünglich geplanten Spur läuft, kann es wieder in die richtige Richtung gebracht werden.
„Kannst du das wieder richten?“ - so haben wir als Kinder immer wieder vertrauensvoll die Eltern gefragt.
„Können sie das wieder richten?“ - so fragen wir in der Reparaturwerkstatt den Monteur oder die Monteurin.
Mit Blick auf unseren Glauben trauen wir Jesus zu, dass er unser Leben wieder im positiven Sinn richten kann.
Unser Leben kennt - genauso wie das Volk Israel auf seinem Weg durch die Wüste in das Gelobte, das verheißene Land - Enttäuschung, Entmutigung, Zumutung, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, schwindendes Vertrauen in Gott.
Wenn uns unser Leben leer und sinnlos erscheint, wenn eine schwere Krankheit mein Leben oder das eines mir lieben Menschen bedroht, wenn Demenz oder eine Behinderung das gewohnte Leben aus der Bahn wirft, wenn mir der Tod einen lieben Menschen entreißt oder ich selber dem Tod ins Auge blicken muss - dann haben wires nötig, neu aufgerichtet, neu ausgerichtet zu werden. dann lädt uns unser Glaube ein: Lass den Kopf nicht hängen! Lass den Blick nicht sinken!, sondern: „Richte dich auf und erhebe dein Haupt!“ (Lk 21, 28) und schaue auf das Kreuz, schaue auf den , der auch Unverständnis, Anfeindung, Verleugnung, Verrat, Verurteilung, Schmerz, Leid und Tod erlitten hat; der zwar am Kreuz gestorben ist, der aber den Tod zerbrochen hat durch seine Auferstehung.
Er hat das Kreuz zu dem großen Plus - Zeichen Gottes über unserem Leben gemacht.
In der Geheimen Offenbarung ist das T-förmige Kreuz, das Tau, wie es sich auch auf unserem Gotteslob findet und das auch die Mitglieder des Franziskanerordens tragen, das Zeichen, das den von Gott Geretteten auf die Stirn gezeichnet wird. (Offb. 7,3 - vgl. auch Ez 9,4.6)
Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung. - so heißt es in der Litanei vom Leiden Jesu (Gl 563, 1). Nicht in seiner Bedeutung als grausames Hinrichtungsinstrument, sondern durch die Ostererfahrung als Verweis auf das neue Leben, das uns Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung gebracht hat. „Du bist die sichre Leiter, darauf man steigt zum Leben, das Gott will ewig geben.“ - so haben wir es am Beginn dieses Gottesdienstes besungen.
Das Kreuz als Zeichen unseres Glaubens ist uns Wegweiser zum Leben. In ihm finden wir die richtige Richtung zum wahren Leben.
Für Familien mit Kindern:
Das Kreuz ist ein wichtiges Zeichen für unseren Glauben. Viele Menschen haben ein Kreuz in ihrem Haus oder ihrer Wohnung hängen. Viele tragen auch ein kleines Kreuz an einer Kette um den Hals. Das Kreuz will uns an Jesus erinnern, der so viel Gutes für uns Menschen getan hat.
Es gibt ja so viele Menschen, die krank sind, denen geht es wirklich schlecht. Sie können sich darauf verlassen, dass Jesus sie versteht, weil er selbst Leid und Angst und sogar den Tod erlebt hat.
Glaubensbekenntnis:Wir dürfen gemeinsam unseren Glauben bekennen:
sprechen oder singen: Gl 456,1+4: Herr, du bist mein Leben...
Fürbittgebet
Die Fürbitten sind unser Gebet für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen.
Wir können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Wir dürfen auch beten für verstorbene Freunde und Angehörigen. Wir dürfen Gott unsere Bitten aber auch still anvertrauen.
Als Antwortruf eignen sich: Gl 182 oder Gl 817
oder:
Herr Jesus Christus, du willst unsere Angst und sorge in Hoffnung und Zuversicht verwandeln. Wir bitten dich:
➢ Für alle, die derzeit ein schweres Kreuz zu tragen haben, Krankheit, Trauer, eine tiefe Enttäuschung: dass sie an ihrem Kreuz nicht zerbrechen.
➢ Für alle, die versuchen, das Kreuz eines anderen Menschen mitzutragen: um die nötige Kraft und das rechte Verständnis.
➢ Für alle, die auf der Suche sind nach dem Sinn ihres Lebens: dass sie im Blick auf Jesus Orientierung und Antwort finden.
➢ Für unsere Verstorbenen: Um ewige Freude und ewiges Leben bei dir.
Herr, unser Gott. In deinem Sohn Jesus Christus hat du uns einen guten Wegbegleiter geschenkt. Zeige uns Wege zu einem erfüllten Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.
Hinführung zum Vater unser:
Herr Jesus Christus. Dein Kreuz erinnert uns daran, dass Du uns auch in den Erfahrungen von Angst, Leid und Not nicht im Stich lässt. Mit deinen Worten dürfen wir beten:
Vater unser…
Lied:Gl 347, 3+4: Der Geist des Herrn treibt Gottes Sohn...
Gebet:
Herr, unser Gott,
Dein Sohn hat am Holz des Kreuzes
die ganze Schöpfung erlöst.
Gib,
dass wir durch die Feier dieses Gottesdienstes
und durch unser Leben
mitwirken an der Vollendung der Welt.
Darum bitten wir durch ihn,
Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn (Nach: Peter Köster - Gebete zur Feier der Eucharistie)
Segen:
So segne uns und alle, die uns nahe sind, der allmächtige und barmherzige Gott -
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Singet Lob und Preis - Dank sei Gott, dem Herrn!